Der Markt für digitale Bildungsangebote ist riesig und unübersichtlich. Möchte eine Lehrkraft eine App, eine Lernplattform oder ein digitales Lehrwerk im Unterricht nutzen, muss sie sich zunächst vergewissern, dass die Anbieter solcher Angebote nur die persönlichen Daten der Schülerinnen und Schüler erheben, die nötig und zulässig sind. Außerdem sollte sie überprüfen, ob beispielsweise Inhalte einer App käuflich erworben werden müssten (In-App-Käufe) oder ob eine Anwendung auf verschiedenen Betriebssystemen funktioniert. Die Lehrkraft muss also viel Zeit in die Prüfung investieren – nicht nur in die inhaltliche und didaktische, sondern auch in die technische und rechtliche. Zudem ist eine Lehrkraft bei den Themen Datenschutz oder IT-Sicherheit auf sich allein gestellt, denn bisher gibt es keine einheitlichen deutschlandweiten Standards, anhand derer digitale Bildungsangebote geprüft werden.
Hier kommt eduCheck ins Spiel. Im Projekt eduCheck digital entwickeln wir technische und rechtliche Standards, die digitale Bildungsmedien für den Einsatz im Unterricht erfüllen sollen. Wir setzen Prozesse auf, wie diese definierten Standards kontinuierlich gepflegt werden können. Anschließend durchlaufen digitale Bildungsangebote die eduCheck-Prüfung und erhalten im optimalen Fall ein Gütesiegel. Dieses Gütesiegel besagt: Das vorliegende Medium ist rechtskonform und technisch zuverlässig und damit für den Einsatz im Unterricht geeignet.

eduCheck prüft, ob und inwieweit folgende Aspekte bei digitalen Bildungsmedien gewährleistet sind:

• Barrierefreiheit
• Datenschutz
• Interoperabilität
• IT-Sicherheit

• Für Lehrkräfte: Zeitersparnis bei der Auswahl und Sicherheit im Umgang mit digitalen Angeboten.
• Für Schulträger und Ministerien: Weniger Aufwand bei Zulassungsverfahren und Sicherheit bei Investitionen in digitale Bildungsangebote.
• Für die Anbieter digitaler Medien: Klare Anforderungen an ihr Produkt und ein standardisiertes Bewertungsverfahren.
• Für Schüler:innen und Eltern: Sicherheit, Verlässlichkeit und Vertrauen den digitalen Angeboten gegenüber.

Das FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht gGmbH wurde mit dem Projekt beauftragt. Ein interdisziplinäres Team aus ITlern, Projektmanager:innen und Juristen setzt das Projekt gemeinsam mit Berater:innen und Beteiligten aus dem schulischen Bildungsbereich um. Die Federführung für das Projekt liegt beim Land Rheinland-Pfalz. Es wird von einer Steuerungsgruppe der Länder begleitet.

Zur Finanzierung des Vorhabens werden Mittel aus dem DigitalPakt Schule in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro eingesetzt.